Laytmotif in Antwerpen: „Neue Belgier“ aan den Stroom

Türkisch wird gesprochen auf dem Bahnhof Brussel-Noord, ein Türkisch, das ich aber erst gar nicht erkenne, weil es eines mit französisch-niederländischem Klang ist. Ayşe Erkmens Skulptur Broche ragt auf dem historischen Genter Korenmarkt in den Himmel; auf dem Weg dorthin baumelt das Gasthausschild des Café den Turk im Wind. Im Shop des rostbraunen-futuristischen MAS. Museum aan den Stroom, am Schelde-Strom in Antwerpen, werden Papiertüten mit Nazar-Stickern zugeklebt und Çay-Gläsersets verkauft. Grand Bazar steht an einem Gebäude in der Antwerpener Innenstadt. Natürlich sind das alles ganz subjektiv-selektive Wahrnehmungen eines Reisenden auf türkischen Spuren, Momentaufnahmen, die Geschichten erzählen über Migrationen, Transformationen, Verschmelzungen. Wie man als Kind 1・2・3・x Punkte zu einer Strichzeichnung verbunden hat, verbinden sich für mich die türkisch-thematischen Stecknadelpunkte auf der Kartenapp zum Bild einer europäischen Stadt, die in Kriege geriet, an kolonialer Ausbeutung beteiligt war, wirtschaftliche Auf- und Abschwünge erlebte, bedeutsam für den Welthandel war und ist. In der gelebt, gearbeitet, zugezogen und gefeiert wird, und das alles auch auf Türkisch.

Aus dem MAS. Museum aan de Stroom, Antwerpen 2019

Eine erste Stadttour durch die Innenstadt Antwerpens offenbart nicht sofort türkische Spuren. Ja, klar, es gibt einen Istanbul Kebap im Zentrum, wie es ihn wohl in jeder größeren Stadt der Welt gibt. Und gegenüber der typisch belgischen Frittenbude Frituur No. 1 bietet das Kumpir Eethuis (Esshaus) die türkischen Backkartoffeln an. Es gibt ein Einkaufszentrum, das Grand Bazar heißt: Das ist der Nachklang einer belgischen Kaufhauskette, die ab den 1880ern das Verkaufsprinzip des Istanbuler Großen Basars imitierte und in den 1950ern, 1960ern mit den GB Superbazars in Belgien die ersten großen Supermärkte außerhalb der USA eröffnete. Im Medina Burger gibt es einen Oriental Burger und auch sonst ist alles halal. Im fahrradoptimierten Antwerpen fahren – anders als im türkischen Konya – schwarz verschleierte Frauen Fahrrad, ja, sie arbeiten sogar im Fahrradverleih.

Ausstellungsdisplay im MAS. Museum aan de Stroom, Antwerpen 2019

Am prächtigen Antwerpener Bahnhof, gegenüber der Brasserie, in der sich ältere blonde Damen zu Muscheln und Bier treffen, hängen Jungs in Adidas-Flipflops ab – wenn die bunten marokkanischen Kaftane nicht wären, könnten es ganz typische Hiphopper aus irgendeinem Musikvideos sein. In Antwerpen haben inzwischen mehr als 50% der Einwohner einen migrantischen Hintergrund, gehören also nicht zu den „alten Belgiern“. Sie mögen nun teilweise zu den mehr als einer Million so genannter „neuer Belgier“ gehören, die im Zuge der Lockerung entsprechender Gesetze einfacher die belgische Staatsbürgerschaft erwerben konnten. Ohne belgischen Pass leben unter den mehr als 500.000 Antwerpenern etwa 20.000 Niederländer, 12.000 Marokkaner und, als zweitgrößte muslimische Minderheit erst an 6. Stelle, ca. 4.000 Bürger der Türkei.

„1964. Belgien braucht extra Leute, um die viele, oft schwere Arbeit zu verrichten. Unser Land trifft Vereinbarungen mit Marokko und der Türkei. Antwerpen empfängt dadurch neue Bewohner. Sie wählen Antwerpen als Ort, an dem sie wohnen, arbeiten, ihre Kinder großziehen und sich ein völlig neues Leben aufbauen möchten.“

Das MAS. Museum aan den Stroom erklärt in einem Website-Text zur 2014er Ausstellung In Antwerpen. 50 jaar migratie uit Marokko en Turkije, in einigermaßen simpler Sprache das, was in Belgien wie in anderen boomenden westeuropäischen Nachkriegsökonomien ähnlich stattfand: Das Land schloss 1964 mit der Türkei und Marokko Anwerbeabkommen, um den Mangel an einheimischen Arbeitskräften auszugleichen, der Startpunkt für bedeutende Zuwanderungen aus beiden Ländern. Nicht nur die heute wenigen Tausend mit dem Pass ihrer Herkunftsländer, sondern die vielen zehntausend Belgier mit Wurzeln in der Türkei, v. a. in der Region Emirdağ, und Marokko prägen heute in dritter, vierter Generation vor allem das Gesicht der wirtschaftlichen Ballungsräume.

Graffiti, Hafen, Antwerpen 2019

Und ein wirtschaftlicher Ballungsraum ist Antwerpen vor allem wegen seines Hafens: Seit dem Mittelalter in Betrieb, im Hin-und-Her europäischer Politik oft und lange blockiert, im Ersten Weltkrieg wie ganz Belgien besetzt von den Deutschen und geführt von einem deutschen Hafenkommandanten, dem Marineoffizier Titus Türk [!], entwickelte er sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem der größten Häfen der Welt. In diesen Septembertagen wird der 75. Jahrestag der Befreiung Antwerpens und des Hafens von den deutschen Besatzern im Stadtbild groß beworben: Antwerpen war neben London wegen des kriegswichtigen Hafens ein Hauptziel der V1-Bomben der Nazis. Nach dem Krieg wurden in den 1960er Jahren mit Marhallplanmitteln in großem Stil in den Hafen, die mit ihm verbundene Infrastruktur und Industrien um ihn herum investiert. Heute ist er nach Rotterdam der zweitgrößte in Europa, bei Stückgut der größte der Welt und hat nach Houston den zweitgrößten Chemiepark zur Verarbeitung von Rohöl – „We bring Oil to Life“ wird von einer Firma in dem sich scheinbar unendlich erstreckenden Hafengelände geworben.

Leider um einige Jahre verpasst hat Laytmotif die Ausstellung Istanbul – Antwerpen. Zwei Häfen. Zwei Städte, die 2015/2016 am MAS gezeigt wurde und von der die schon erwähnten Çay-Gläser und Nazar-Sticker im Museumsshop übrig geblieben sind. Die Geschichte beider Häfen, beider Hafenstädte war Thema: In Antwerpen hat diese Geschichte im Mittelalter begonnen mit einem kleinen Hafen am Fluss. Istanbul war da schon Weltstadt mit mehreren Häfen, einem zentralen am Goldenen Horn. Während die Stadt Antwerpen heute der Hafen ist, und umgekehrt, prägt das Thema Häfen Istanbul nicht wirklich. Das wird vor allem an der Größe liegen: Während 2017 in Antwerpen (mit etwas über 500.000 Einwohnern) 10 Millionen Standardcontainer umgeschlagen wurden, waren es in Istanbuler Hafen von Ambarli etwas über 3 Millionen (bei 15 Millionen Einwohnern). Der Istanbuler Hafen am Goldenen Horn dient heute der Personenschifffahrt.

Wassalon 4U, Antwerpen 2019

Nicht weit vom früheren Rangierbahnhof in der Nähe des alten Hafenzentrums verdichten sich in Seefhoek die sichtbaren türkischen Spuren. Hinter dem Hauptbahnhof, östlich der schicken Einkaufsviertel der Innenstadt, gibt es einen Deniz Kebap und ein Mevlana Restaurant, neben der Moschee Masjid Noor-Ul-Haram bietet die Bereket Turkse Bakkerij ihre Backwaren an. [Der Wassalon 4U in der Lange Dijkstraat 6 sieht zwar mit seinen Fliesen, Rundbögen und Ornamenten aus wie ein Mix aus Harem, Topkapı-Palast, Alhambra und Moschee, das ist aber wohl nur eine Dekoidee.] Das Viertel dürfte in der Vergangenheit ein typisches Arbeiterviertel in der Nähe des alten Güterumschlagplatzes gewesen sein, der heute in den Park Spoor Nord transformiert ist, eine dringend benötigte Grünfläche in der dicht besiedelten Stadt.

Moschee Masjid Noor-Ul-Haram. Antwerpen 2019

Im Osten hinter dem Park Spoor Nord, hinter dem Lobroek-Dok in Lakbors, wälzen sich endlose LKW-Kolonnen über eine hochbeinige Stadtautobahn, durch Viertel mit grauen Arbeitersiedlungen. Am nahen, verkehrsstrategisch wichtigen Albertkanal, der den Antwerpener Hafen mit dem europäischen Hinterland verbindet, haben sich Logistik- und Industrieunternehmen angesiedelt, Ziel- und Startpunkt der LKWs. Auch Kavaklıdere aus Ankara, der bekannteste Weinproduzent der Türkei, hat sein Europazentrum am Albertkanal.

exotische markt, Antwerpen 2019

Gefühlt sehr weit weg von den grauen Produktionsstätten des städtischen Wohlstands, unter dem architektonisch einigermaßen ambitionierten Vordach der Stadsschouwburg am Theaterplatz (mit hübscher Gartengestaltung) findet am Samstag der „exotische markt“ statt. Er wird vom Stadtmarketing als Markt für türkische, marokkanische und südliche Spezialitäten beworben, ist aber durchaus ausgewogen: Es gibt Würste, Käse aus der Region, belgische Waffeln, Blumen, Kartoffeln aller Art, den einen oder anderen Stand mit Trockenfrüchten, Oliven, und klar, auch Durum, Sucuk im Brot und Turkse Pizza – alles sehr sortiert, das exotische Samstagseinkaufsvergnügen für den Mittelstand. Und auch immer am Samstag, zum jüdischen Sabbat, werden einige angrenzende Stadtgebiete von jüdischem Leben geprägt, noch einmal deutlicher als an den anderen Wochentagen ohnehin schon: Zum Sabbat spazieren viele orthodoxe jüdische Männer mit einer Art fellbesetzter Trommel als Kopfbedeckung über den Schläfenlocken, Frauen in schwarz-weiß gemusterten Kleidern und schwarzem Haarschmuck. Antwerpen hat eines der größten europäischen „Shtetl“, ca. 18.000 Juden leben heute noch hier. Zu den ersten „Türken“ in Antwerpen dürften sephardische Juden aus dem Osmanischen Reich gehört haben: In früheren Jahrhunderten kamen Sepharden einerseits direkt aus Portugal hierher, ließen sich andererseits über das Osmanische Reich kommend als „Juden türkischen Ursprungs“ in Antwerpen nieder. (s. ähnlich auch Laytmotif zu Wien und der türkisch-jüdischen bzw. türkisch-israelitischen Gemeinde mit offiziellen Verbindungen zu den Sultanen in Konstantinopel). Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts machten Rohdiamanten aus den belgischen Kolonien in Afrika, die weltweiten jüdischen Handelsverbindungen und der Arbeitseifer der streng gläubigen jüdischen Zuwanderer aus Osteuropa Antwerpen zum Zentrum des globalen Diamantenhandels. Das Stadtbild ist im Diamantenviertel am Bahnhof geprägt von jüdischer Kultur: Man kauft Backwerk in De heimishe Bakkerij, isst in koscheren Restaurants, trägt (häufig) Schläfenlocken, Hut oder Kippa.

Portugiesische Synagoge „Beth HaKnesset Portugeese“, Antwerpen 2019

Im Diamantenviertel und an seinen Grenzen patrouillieren schwerbewaffnete Soldaten in Schutzwesten: Schon 1981 sind durch eine offensichtlich von palästinensischen Terroristen vor der sephardischen Portugiesischen Synagoge Beth HaKnesset Portugeese gezündeten Autobombe drei Menschen getötet und fast 100 verletzt worden. Islamistische Anschläge auf das Jüdische Museum in Brüssel 2014, den Brüsseler Flughafen und die U-Bahn 2016 mit vielen Toten und Verletzten zeugen davon, wie weltweite Konflikte zwischen den Religionen auch in Belgien ausgetragen werden. Die verschiedenen religiös-kulturellen Milieus treffen im kleinen Antwerpen unmittelbar aufeinander: Zurenborg zum Beispiel, das Jugendstilviertel, in dem einige der Hauptsynagogen liegen, grenzt direkt an das kulturell diverse Borgerhout, mit dem Café Mombassa oder dem Veranstaltungsort De Roma ein wenig wie Berlin-Neukölln und ebenso klar muslimisch geprägt. Lebensräume überlappen an den Viertelgrenzen; Moscheen und Synagogen und Kirchen sowieso können sich in Antwerpen sehr nah sein. Im eher arabisch-afrikanisch als türkisch geprägten Borgerhout unterhalten sich so vor der Kirche des christlichen Heiligen Johannes, der Sint-Jan-Evangelistkerk an der Tabernakelstraat, gemächlich Männer in marokkanischer Kleidung. Fast in Sichtweite liegt die De-Koepel-Moschee, eröffnet 2008 und vom Diyanet finanziert, dem türkischen Direktorat für religiöse Angelegenheiten, sowie den örtlichen türkischen und marokkanischen Gemeinden. Anders als die Masjid Noor-Ul-Haram mit ihren selbstbewussteren, wenn auch symbolischen, Minaretten zur Straßenfront, versteckt sich die De-Koepel-Moschee hinter einer unscheinbaren Fassade. Obwohl sie offensichtlich die einzige Moschee ist, in der ausschließlich auf niederländisch gepredigt wird, wird ihr immer wieder die Nähe zu extremen islamischen Gruppen vorgeworfen (s. a. „Salafismus: Zwei Moscheen werden Subsidien entzogen“, brf.be, 14.6.2013).

Sven ’t Jolle: Mens erger je niet, SMAK, Gent 2019

Aus Borgerhout kommend, Zurenborg noch einmal streifend, führt der Weg nach Antwerpen-Berchem. Anders als Antwerpener mit familiären Wurzeln in Marokko oder mit jüdischem Hintergrund erkennt man Menschen mit Türkeihintergrund seit Atatürks Hutgesetz von 1925 nicht mehr ohne weiteres an ihrer Kleidung: Die so genannten „orientalischen“ Kopfbedeckungen – der rote Fes, der Turban, die Lammfellmütze – werden auch in Belgien nicht mehr getragen. Schilder in türkischer Sprache weisen allerdings deutlich auf die Türkeiverbindungen dieses Viertels hin, mehr als in den anderen Vierteln: Hier hat die Belçika Türk Federasyon eine Zweigstelle (im Logo Minarette auf belgisch-schwarz-gelb-rotem Hintergrund), Teil der MHP-nahen Avrupa Türk Konfederasyon (im Logo drei Halbmonde über einer Moschee), eine Organisation, die in Deutschland unter Beobachtung der Verfassungsschutzbehörden steht („Merkels Handschlag mit dem Grauen Wolf“, Die Zeit, 21.7.2018). Und natürlich gibt es in Berchem Geschäfte für den täglichen türkischen Geschmack an der Statiestraat, die in die Driekoningenstraat übergeht, die Straße der Heiligen Drei Könige: Alaturka Pita, Mevlana Pide und – Gaumenfreude – Damak Tadı, Turkse Bakkerij Yıldız Tandır und Günaydın. Zum Beispiel.

Ausstellungsdisplay im MAS. Museum aan de Stroom, Antwerpen 2019

Wieder zurück aus den Wohnvierteln, aus Seefhoek und Zurembourg, aus Borgerhout und Berchem, zurück in den touristischen Vierteln Schipperskwartier und Eilandje, wo das Antwerpener Alltagsleben museumsreif ist: Im MAS zeigt die Ausstellung Feest! Fest! Fête! gerade die Pausen vom Alltag: die Jahrmarktsorgel, eine früher besonders in Belgien populäre überdimensionierte Jukebox, die Reuzenstoeten, den karnevalesken Umzug eigentümlicher Riesenpuppen, queere Feierkultur und auch, für Belgien, jüngere Hochzeitsrituale: Eine Brautbank, „the highlight at the wedding for both Morrocan and Turkish communities“, ist die Gelegenheit für Instagram-Fotos, eine große Fotowand zeigt Bilder verschiedener Antwerpener Hochzeitszeremonien, zum Beispiel die traditionell opulenten türkischen Hochzeiten mit viel Rot, Halbmond und Stern der türkischen Flagge. Gleich neben dem Foto eines schwulen Hochzeitspaares.

Cevdet Erek: Ruler 1, Cairo 2007, Istanbul 2008, Antwerp 2009, M HKA | Museum für Zeitgenössische Kunst Antwerpen, 2019

Auf Türkisch heißt Antwerpen Anvers, im Spanischen Amberes: 1980 schrieb der chilenische Autor Roberto Bolaño seinen erst 2002 veröffentlichten experimentellen Roman Amberes. „In Antwerp a man was killed when his car was run over by a truck full of pigs“ ist dort der einzige deutliche Hinweis Bolaños auf Antwerpen – und diese Geschichte voller Rätsel nimmt das M HKA – Museum of Contemporary Art Antwerp zum Anlass für die Gruppenausstellung Amberes; Cevdet Erek auf der Künstler*innenliste hat mich hingeführt. Bolaños Bezug zu Antwerpen sei kein konkreter, ist in der Ausstellung zu lesen, eher ist diese belgische Stadt eine Projektion irgendeines eines entfernten und obskuren Ortes. (Ist sie ja für mich auch…) Es werden Werke aus Malerei, Grafik, Skulptur und Film gezeigt, die selbst oder deren Künstler*innen mit der Stadt verbunden sind – „an exhibition in Antwerp taking inspiration from the book might adopt the multiplicity of perspectives Antwerp mobilises“, wie der Ausstellungstext sagt. Arbeiten von Anne-Mie Van Kerckhoven, geboren in Antwerpen, und dem Belgier Luc Tuymans werden gezeigt; andere Namen des globalen Kunstmarkts sind zu lesen, Jimmie Durham, Allan Sekula und Gordon Matta-Clark. Alain Robbe-Grillets Film „Trans-Europ-Express“ von 1966 ist zu sehen, mit Jean-Louis Trintignant, verwickelt in Drogengeschäfte. Auf einer Fotografie des Konzeptkünstlers David Lamelas aus der Antwerp-Series von 1969 scheint ein türkischer Punkt auf, der Schriftzug „Grand Bazar Supermarkt“ ist zu erkennen. Und ein weiterer ist die Arbeit des türkischen Konzeptkünstler Cevdet Erek, sonst vertreten auf vielen der wichtigen Kunstbiennalen dieser Welt. Anfang 2018 wurde seine große In-Situ-Arbeit AAAAA am M HKA gezeigt, eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Stadt, deren Marketing stark auf den Buchstaben „A“ setzt. Leicht zu übersehen, Ereks Beitrag zur Amberes-Ausstellung, wenn man auf der Suche nach Soundinstallationen ist, wie man sie früher von ihm gehört hat. Bei einem Residency-Aufenthalt Ereks in Antwerpen 2009 entstand Ruler 1, Antwerp Version, das zusammen mit Ruler 1, Cairo 2007 und Istanbul 2008 an einer Ausstellungswand hängt. So unscheinbar wie diese Lineale sind, sind sie doch für mich der erst einmal letzte Punkt im Liniengeflecht, das mein (türkisches) Bild von Antwerpen zeichnet.

Antwerpen 2019